Montag, 25. November 2013

1 Jahr = 362 Tage

So, heute nun spritze ich meine Jahresspritze Copaxone. Es gibt was zu feiern, pling kling ...

Jeden Tag eine, das macht summa summarum heute die 365. Ha! Aber es stimmt nicht, 3x habe ich in diesem Jahr ausgelassen. 1x bin ich eingeschlafen, bevor ich spritzen konnte. Dann hatte ich 1x definitiv zu viel getrunken und nicht bedacht vor dem Feiern zu spritzen. Und dann hatte ich 1x schlicht und ergreifend einfach keine Lust! Mit dem Ergebnis kann ich leben. Ich scheine zuverlässig ....

Ein Jahr hab ich mir gegeben, als ich mir die ersten Spritzen setzte. Ein Jahr bleibst du dran, sagte ich mir damals. Ein Jahr und dann setzt du dich hin und überlegst, ob es weiter gehen soll/kann/darf/muss. Also setze ich mich. Was ist passiert? Zugenommen habe ich - 5 kg. Und mit denen kämpfe ich jeden Tag. Ich hasse sie. Ebenso wie ich die Dellen und Beulen hasse, die an manchen Tagen meinen mittlerweile nicht mehr ganz jungen und glatten Körper zieren. Das Spritzen an sich, stört mich gar nicht so. Also, ich meine die Tatsache, dass ich es jeden Tag tun muss. Das Brennen zermürbt und die Dellen und die Kilos, aber nicht der Akt an sich. Mal abgesehen davon, dass ich noch 2 Packungen im Kühlschrank lagern habe - immerhin 3.000 Euro round about - werde ich jetzt nicht aufgeben. Jetzt nicht. Dieses Jahr spritze ich noch. Und ich nehme mir einfach weitere 12 Monate vor.

Es gab keinen weiteren Schub, das linke Auge sieht wieder normal, kein lahmes Bein, kein schwacher Arm. Ich glaube, ich kann sehr zufrieden und glücklich sein. Der Verlauf - ob dank Copaxone oder auch ohne, wer weiß das schon - scheint nicht schlimm zu sein. Nahezu 2 Jahre ohne Schub, das haben viele andere nicht. So ein Glück. Und deshalb bin ich dankbar. Auch wenn ich es bisher noch nicht geschafft habe, aus meinem Schicksal zu lernen und Dinge zu verändern. Noch nicht. Aber ich will nicht ungnädig mit mir sein. Es ist OK. Es wird, ich bin sicher.

Wenn nur diese Müdigkeit, diese Zerschlagenheit nicht wäre. Dieses Gefühl, unfähig zu sein auch nur einen einzigen Schritt mehr machen zu können. Auch wenn es dann natürlich doch geht. Das Gefühl an sich ist eklig. Es fühlt sich so ohnmächtig an, so schwach.

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