Samstag, 11. August 2012

Jogging-Gedanken I

Ist es denn wirklich sooo wichtig, dass wir alle ganz alt werden?

Nicht wirklich. Im Grunde geht es doch um das wie.

Der Gevatter holt uns eh irgendwann. Ob alt oder jung, fit oder krank. Autounfall, Krankheit, Herzstillstand. Es ist ihm egal, ob du gerade mitten drin bist oder was du noch vor hattest. Egal was wir essen, wie lange wir schlafen, ob wir glücklich oder traurig sind. Natürlich haben wir Menschen gelernt, ihm so lang wie möglich die Stirn zu bieten. Trotzdem ist es meistens unpassend, unvorbereitet, unfair.

Es geht in Wirklichkeit doch darum, hin zu sehen, inne zu halten. Es geht darum, Augenblicke wahrzunehmen. Es geht darum, dem Wind zuzuhören und den Kindern zuzusehen. Es geht darum mitzukriegen, wenn der andere müde und traurig ist. Es geht darum, unseren Kindern etwas mitzugeben: Liebe, Zärtlichkeit, Geborgenheit, Zutrauen und Begleitung. Es geht um die Millionen Augenblicke, die es wert sind zu leben und in unseren Herzen zu bewahren.
Und wie oft sind wir zu beschäftigt, zu gestresst, zu müde, zu traurig. Und irgendwann ist die Zeit vergangen, die so unglaublich schnell verrinnt und man hätte doch noch ...

Es geht darum am Ende sagen zu können: es war gut so.

Die Diagnose MS zu bekommen und sagen zu können: Na gut, es bleiben mir noch Millionen wunderbarer Augenblicke.

Es ist nicht die Zeit zu jammern, sondern die Zeit zu leben!






1 Kommentar:

  1. Das sehe ich auch so. Aber dafür braucht man wohl erst eine Auszeit, um das Leben so betrachten zu können. Wenn man nur für die Arbeit lebt und dann den schmalen Rest des Tages managet, bleibt dazu selten genug Zeit ...
    LG Silke

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